Oberholzer Deifel e.V.
Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.

Über uns

 

Wir sind eine bunte Truppe, deren Interesse es ist, einfach eine tolle Fasnetszeit zu haben und Brauchtum zu leben. Daher haben wir 2011 beschlossen  den Oberholzer Deifel ins Leben zu rufen.

Wir freuen uns über neugierige  und interessierte jeglichen Alters, die das gleiche Interesse haben. Für Fragen zu unserer Gruppe stehen wir euch  gern zur Verfügung. 

Eure Deifel


CHRONIK ZUM OBERHOLZER-DEIFEL




Die Zeit schreibt das Jahr 1510. 
Die Pest hat den kleinen idyllischen Ort Ebenweiler heimgesucht. Die Leute hatten Angst und Furcht vor dem Tod der geradewegs Einzug hielt. Krankheiten zu der auch die Pest gehört waren zu dieser dunklen Zeit ein „Zeichen für den Zorn Gottes“. Während die einen Wallfahrten zu heiligen Orten unternahmen, beteten die anderen zu bestimmten Heiligen oder kauften Ablassbriefe, um sich von ihren Sünden freizukaufen. Pest, Kriege, Folterungen, Hexenverbrennungen und vieles mehr bestimmten die Ängste der Menschen im späten Mittelalter. Besonders groß war die Angst vor dem Fegefeuer. Die Menschen fürchteten große Qualen, die sie dort angeblich zu erwarten hatten. Die Menschen glaubten, dass im Fegefeuer die Seelen der Verstorbenen von ihren Sünden gereinigt werden, bevor sie in den Himmel gelangen können. Der Verbleib im Fegefeuer richtete sich nach der Schwere der Sünden. Durch einen sogenannten „Ablassbrief“, den die Kirche verkaufte, konnte der Aufenthalt im Fegefeuer verkürzt werden. Das Geld, das durch den Verkauf eingenommen wurde, ging zur Hälfte an die Kirche in Rom. Sie bezahlte damit den Bau des Petersdomes. Der Rest wurde einbehalten. Der Tetzelkasten war der Kasten zum Sammeln der Erlöse aus dem Ablassverkauf. Um die Menschen zum Kauf zu bewegen, ließ Tetzel (gestorben 11.Aug. 1519) einen Teufel auf den Kasten malen, der die armen Seelen im Fegefeuer quält. Darüber stand geschrieben…………..



„Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt.“



Wenn einen dann der Pesttod traf, wurde man auf normalen Friedhöfen beerdigt. Nachdem man die Ansteckungsgefahr erkannt hatte, wurden im ganzen Land Seuchengesetze erlassen, die den Kontakt mit Kranken verboten. Ihre Häuser wurden mit Kreuzen versehen unter denen „Pest“ stand. Es war u.a. auch verboten diesen Menschen Nahrungsmittel zu bringen. Im Todesfall durften Häuser vier Wochen lang nicht betreten werden. Selbst Beerdigungen wurden untersagt. Die Leichen, die bald darauf in den Straßen lagen, wurden in Massengräbern abgelegt und unter einer dicken Schicht Kalk und Erde verscharrt. Bettler, Behinderte, Zigeuner und Fremde wurden gezwungen, die Leichen einzusammeln. Meist überlebten sie diese Tätigkeit nicht lange. Überall waren Pestdoktoren zu sehen. Sie trugen schwarze Hüte. Ihr Gesicht war mit einer Krähenschnabelartigen Maske verhüllt, der Schnabel war mit Kräutern gefüllt um den Gestank zu ertragen und Sie hatten einen langen Stab um auf Erkrankte zu zeigen und diese auf einem gewissen Abstand zu halten. Wer es sich nicht leisten konnte Ablassbriefe für sich, seine Familie oder auch schon verstorbene Familienmitglieder zu kaufen, wusste, dass der Teufel Ihn holen würde und er im Fegefeuer für seine Sünden zahlen muss.



Andere verbreitete Namen für den „Teufel“ waren auch Beelzebub, Diabolus, Höllenfürst, Höllenwart, Satan usw. Schon vor 1500 wurde die Pest oder auch der „schwarze Tod“ in Gestalt eines Teufels in unterschiedlichen Ausführungen dargestellt. Mal mit Totenschädeln an seinem Gewand, rasselnden Ketten die an Ihm hängen. Ein ander mal mit Totenkopf und langem Schwanz, dann wieder mit grässlicher Fratze und Hörnern usw. Aber eines ist gewiss: Wer den „Deifel“ einmal gesehen hat wird Ihn nie wieder vergessen. Und immer wieder zog des Nachts der „Deifel“ durch die Straßen und holte sich diejenigen Sünder die Ihren Ablass nicht bestreiten konnten. Nahm sie mit ins Fegefeuer wo sie für Ihre Sünden bezahlen mussten. Die Namensgebung erfolgt über die Lage von „Oberholz“. So wurde die Waldregion süd-westlich von Ebenweiler schon lange genannt. Sie war durch Ihre Beschaffenheit (dunkler, dichter Mischwald) ein hervorragendes Versteck für den „Oberholzer Deifel“. Auch der Narrenruf 



„Deifel jucket………….d´Leit zucket“ 



soll uns in die düstere, dunkle und voller Angst geprägte Zeit zurückversetzen. Wo alleine die Aussage der Deifel kommt jeden bis ins Mark erschrecken ließ.



Häszusammenstellung:

Schwarze Hose mit dunklem Fell: soll die dunkle und ausweglose Zeit darstellen
Dunkelrote Mittelalterbluse: steht für die rote Glut des Fegefeuers
Gürtel mit seitlich befestigten Kettengliedern: das Rasseln der Ketten zeigte den Leuten an, dass der Deifel auf dem Weg ist.
Holzmaske dunkel gehalten mit Roßhaar: spiegelt die Fratze des Deifels wieder
Gugel-Mittelalterliches Cape: darunter verhüllt der Deifel seine Fratze um nicht erkannt zu werden